Geschichte

Nach der Erstbesteigung am 30. Juni 1862 drohte das Doldenhorn wegen des langen Aufstiegs in Vergessenheit zu geraten. Aus diesem Grund schritt der Kandersteger Bergführerverein zur Tat, indem er am heutigen Standort eine hölzerne Schutzhütte mit 12 Plätzen baute und diese am 2. Juli 1899 einweihte. Da der Unterhalt einer Hütte aber nicht das Kerngeschäft eines Bergführervereins ist, wurde von Beginn weg versucht, die Hütte einer SAC-Sektion zu verkaufen. Nach langwierigen Verhandlungen übernahm die SAC-Sektion Emmental die Doldenhornhütte mit Beschluss vom 24. Februar 1902 zum Preis von CHF 1’400.00, wovon CHF 600.00 als Subvention an den Zentralverband flossen. Am 12. und 13. Juli desselben Jahres wurde die Hütte feierlich eingeweiht.

Aus Platzmangel wurde gut zweieinhalb Jahrzehnte später unter Anleitung von Clubmitglied und Architekt Ernst Mühlemann aus Langnau mit den Unternehmern Hari und Kuenzi aus Kandersteg an demselben Standort ein erster Steinbau errichtet. Dieser konnte am 12. September 1926 eingeweiht werden. Die Nachfrage nach den 24 Schlafplätzen auf dem oberen Biberg war derart gross, dass bereits ein Jahrzehnt später eine Erweiterung diskutiert wurde. Nach längerem Hin und Her entschloss sich die Sektion am 14. November 1983 zum Ausbau auf 45 Schlafplätze. Dieser wurde ebenfalls unter der Leitung von Mühlmann vorgenommen. Der erweiterte Steinbau wurde im Sommer 1939 in Betrieb genommen.

In den nachfolgenden Jahrzenten war vor allem die Versorgung der Hütte mit Energie und Gütern von Bedeutung. 1962 wurde eine Materialseilbahn errichtet, welche aber bereits 1966 an einem anderen Standort neu aufgebaut werden musste, da sie einer Lawine zum Opfer gefallen war. Ausserdem wurden 1985 eine Fotovoltaik-Anlage und 1988 eine Wasserturbine eingebaut, damit elektrisches Licht installiert werden konnte.

1980 wurde die Hütte zum letzten Mal erweitert mit einem Raum für den Hüttenwart. Der reorganisierte Grundriss bot nun Platz für 40 Personen. 1998 kam unterhalb der Hütte ein Anbau mit Lager und Sanitäranlagen für den Hüttenwart hinzu und das WC-Häuschen erfuhr eine Vergrösserung. 2004 erfolgte mit dem Erbau einer Freileitung der Anschluss der Hütte an elektrischen Strom aus dem öffentlichen Netz.